Ein Leben lang Der Mond liegt heute fröhlich auf den Dächern. Ich schaue hin und sehe mich nicht satt, und trinke Licht aus himmelblauen Bechern, wie eine die sich selbst vergessen hat. Nichts unter mir als daunenweiche Erde. Sie wirft mich in die Luft und fängt mich auf. Ein Leben lang bloß fallen. Stirb und werde, und störe nicht die Welt in ihrem Lauf.
Atme den Segen ein Leg deine Lippen auf die Worte, die Dich trösten, und auf Gesichter, deren Anmut Dich erweicht, leg Deinen Kuss auf Blicke, die Dein Herz erlösten, und auf das Licht, das in Dein tiefstes Dunkel reicht. Hauche Gebete in die Mulden müder Hände, und auf die Hügelschultern, die gezeichnet sind. Gib Deinen Atemstrom als Dank in jedes Ende, und als Willkommensgruß in das, was neu beginnt. Tauche Dein Schweigen in die Stille die nicht endet. Sieh, wie Dein Leib im Leib des...
Wintersonnenwendezeit Das Licht kehrt zurück. Nun lass auch Du das alte Dunkel hinter Dir. Leg Deine Trauer in das Wunder jedes Morgens. Auch die Tage Deiner Seele werden länger. Erlaube Deinen Kräften, anzuwachsen, bis sie wie Gräser aufrecht in der Sonne stehen. An jedem Umkehrpunkt beginnt das Leben mit neuer Lust um Dich zu werben. Brich auf. Es ist Zeit.
Schon wird es Nacht. Lass alles los. Ein leises Beten wird Dir sanft die Hände falten. Schau in Dein Herz. Es ist so groß, es kann die ganze Welt mit ihrem Kummer halten. In Dir ist Licht ohne Gestalt, das sich stets weitet wie die Zeit die Jahresringe. Es schenkt sich ganz, stürzt ohne Halt durch Deine Brust ins Herz der sehnsuchtsvollen Dinge. Dort steht es auf. An jedem Tag. Beschenkt mit Trost und Leben nähren wir den Andern. Und finden dort was in uns lag. Die lichte Gottheit und ihr...