Noch während du dich gottverlassen fühlst
legt die Spinne, deren Netz deine Traurigkeit hören kann,
einen neuen Faden an.
Noch während du deine Einsamkeit bedauerst,
hält das Lied des Zeisigs deinen Mut aufrecht,
und schimmert der Tautropfen,
in dem ein ganzes All lebendig ist, deinem Blick entgegen.
Noch während du nach einem Wort suchst,
das deinem Schmerz einen Namen gibt,
rufen die Steine den Regen und einen sanften Wind herbei,
damit der Petrichor dir warmen Trost in deine Sinne schenkt.
Noch während du denkst, dass niemand dich kennt,
erinnert sich die Krähe im Flug über den Dächern daran,
dir heute schon zwei mal begegnet zu sein.
Noch während du seufzt, geht ein Geist,
befreit durch jemandes späte Vergebung,
durch deine Mitte, und teilt sein wachsendes Licht mit dir.
Über dir wird ein Stern geboren,
und unter dir träumt ein Myzel,
das sich hunderte Meter nach dir und deinem Kummer
ausgestreckt hat, von einer Welt,
in der nichts und niemand Mangel leiden muss.
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