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Karfreitag

Auch das ist Dein Kreuz,
dass die Fragen der Zeit Dich ahnungslos finden,
dass Deine Hände blind den Ton des Tages formen,
und dass Du mit den wilden Tieren der Freiheit
allein bist in der Höhlung der Nacht.

Auch das ist Dein Kreuz,
dass Du verwundbar bist wie jedes Wasser,
wie jede Erde, jeder Wind,
dass Wort und Blick und mehr noch das Vergessen
genug sind, Dich zu Fall zu bringen.

Auch das ist Dein Kreuz,
dass Du vergebens nach der Unschuld trachtest,
dass Deine ungereifte Menschlichkeit
dem Klagenden den Mund verschließt
und einem halberstickten Morgen.

Wer könnte dieses Kreuz wohl tragen,
wenn nicht ein Mensch, in dessen Atem
der Atem aller Menschen strömt,
und der den stürzenden Gestirnen
ein All und ein Zuhause ist.


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