Morgen beginnt die Fastenzeit. Ich möchte an dieser Stelle herzlich zu meinem viertägigen Seminar einladen, in dem wir - passend zur Passionszeit - etwas sehr unpopuläres tun: wir schauen beherzt
auf unsere Wunden, auf unseren Schmerz, unsere Angst, unsere Scham, und üben einen kreativen, meditativen und konstruktiven Umgang mit unserer Verwundbarkeit.
Vielfach lassen wir uns in spirituellen Milieus zu der Annahme verleiten, Glück und positive Gestimmtheit seien Ziele, die um jeden Preis zu erreichen seien.
Selbstoptimierung steht nach wie vor hoch im Kurs, und so mancher sehnt sich nach einem verheissenen Zustand der Leidensfreiheit.
Wer meine Arbeit schon eine Weile kennt, weiss, dass ich diese Tendenzen für sehr ungesund und irreführend halte. Wer den Kontakt zu seiner Wunde verliert, verliert den Kontakt zur Ganzheit des
Lebens.
"Glück", wollte man diesen Begriff tief bereisen, und ausloten, wie sehr er Freiheit, Weite, Offenheit und Berührbarkeit bedeutet, kann nie im Vermeiden und Verleugnen schmerzlicher Realitäten
liegen. Erst die Bereitschaft, auch das Unliebsame zu durchfühlen, schafft ein Fundament für Zufriedenheit. Erst das tiefere Eintauchen in die Wesensnatur, die die Wunde ummantelt, schenkt uns
Freude, die den Namen Glück verdient.
In diesem viertägigen Seminar werden wir, auf dem Hintergrund uns bekannter Passionsbilder, dort hinschauen und hingehen, wo uns die Wunde erwartet - nicht als Ort des Versagens oder der
Heillosigkeit, sondern als Ort, an dem wir die Weite und Heiligkeit des Lebens erfahren.
Herzlich lade ich auch Sie zu diesem Seminar ein. Es findet vom 9.4.-12.4. im Benediktshof Münster statt, und es gibt noch freie Plätze!
Anmeldelink hier.
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